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Bassumer Wanderungen

Mühlenweg Wedehorn

wed Pferdehotel Das Essen liegt auf der Straße, wie kommt man bloß daran? (© ga&ul 2020-12)

Wedehorner Mühlenweg: Viel Asphalt, viel Matsch und ein paar schöne Abschnitte

Wir haben uns heute den Wedehorner Mühlenweg vorgenommen, und zwar die Gesamtstrecke über rund 10 Kilometer. Schon der Blick auf die Karte lässt erahnen, dass man es hier mit langen Geraden, viel Asphalt und bei dem feuchten Dezemberwetter auch mit viel Matsch zu tun bekommt. Aber all das schreckt uns nicht, da heute die Sonne wärmend vom Himmel strahlt.
Die Strecken Richtung Utkiek und parallel zurück haben dann doch unsere Geduld und Schuhsohlen arg strapaziert, und unsere Nerven. Denn es ist Samstag, und alle Welt steuert mit PKW und Anhängerchen die nahe gelegene Deponie an. Daher sind wir froh, als wir endlich vor einem Zufluss zum Klosterbach links in den Wald abbiegen können.

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Anfahrt
Wedehorn ist im Prinzip nur mit dem Auto erreichbar. Es verkehrt zwar ein Schulbus (Linie 157), doch der fährt zu ungünstigen Zeiten und nur an Schultagen. Also doch Auto. Man stellt sein Gefährt entweder auf dem Parkplatz vor der Gaststätte Ellinghausen an der Hauptstraße ab (Wedehorn 36) oder fährt in den Ort und parkt am Göpel.

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Große und Kleine Heide
Wir haben kurzerhand direkt an der Hauptstraße vor der Gaststätte Ellinghausen geparkt, kein Problem, da die Lokalität aus aktuellem Anlass geschlossen ist und niemand den Parkplatz beansprucht. Vom Startort aus laufen wir erst einmal ein Stück an der Straße Richtung Twistringen, lassen aber den Schlenker durch die Feldmark aus und biegen bei nächster Gelegenheit nach rechts in den Ort ein. Dort werden wir neugierig von Pferden begrüßt, die aus den Stallfenstern sehnsüchtig einen Riesenberg Möhren bestaunen.
Wir sind hier auch gleich an einer Straßengabelung angekommen, an der wir uns links halten. Nun geht es immer geradeaus auf den Bassumer Utkiek zu. Asphalttreterei vom Feinsten auf 1,7 Kilometern Länge. Doch Abwechslung bieten die Kranichschärme, die hier gerade die Wiesen und Felder bevölkern. Wir hätten sie gern in Ruhe gelassen, doch ein vorbei sausender Radfahrer grüßt uns fröhlich und scheucht damit ungewollt den ganzen Schwarm auf. Naja, schön anzusehen war es schon, wie sich die großen Vögel laufend und flügelschlagend in die Höhe erheben.
Am Ende der asphaltierten Strecke biegen wir rechts ab und landen nach ein paar hundert Metern auf dem parallel verlaufenden Straßchen zur Deponie und zum Bassumer Utkiek. Hier herrscht gerade Samstags reger Verkehr, Mülltourismus. Der Weg ist eine beliebte Abkürzung zur Deponie. So sind wir froh, dass wir nach 600 Metern vor einem kleinen Bachtal links in den Wald abbiegen dürfen. Der Weg führt schräg durch den Wald. Am nächsten Abzweig gehen wir scharf rechts und laufen nun wieder parallel zum Deponie-Sträßchen Richtung Wedehorn-'Zentrum'. Kurz bevor wir den Göpel erreichen, biegen wir links ab, durchqueren eine Bachniederung und halten uns danach rechts, dem Wegeverlauf folgend. Es geht hier auf den Weißen Berg, mit 55 Metern üNN die höchste Erhebung im Umkreis. Wir vermissen allerdings schon eine ganze Weile einen Rastplatz mit Bank. Leider findet sich nicht einmal ein Baunstamm, auf dem man sich niederlassen könnte. Also weiterlaufen und hoffen.

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Weißer Berg und Heuerlingshaus
Kurz darauf landen wir wieder an der Kreisstraße, der wir - leider ohne Fuß- oder Radweg - am Straßenrand folgen müssen, bis wir rechts abbiegen können. Ab hier macht das Wandern wieder richtig Freude. Erst einmal kommen wir am Heuerlingshaus vorbei und dürfen ein wenig über dessen Geschichte erfahren. Das Haus mit Reetdach ist stilgerecht restauriert, wird aber privat bewohnt. Daher ist es nur am Tag des offenen Denkmals zu besichtigen. Die nächsten Kilometer führen uns nun über angenehm weiche Feld- und Wiesenwege. Und was das Schönste ist: In der Ferne deuten waagrechte Linien einen Rastplatz an. Das Teleobjektiv der Kamera bringt den Beweis. Als wir dort ankommen, ist unsere Freude groß. Es gibt Bank und Tisch, die Aussicht ist schön, die Sonne scheint. So können wir die Pause richtig genießen.

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Zurück zum Parkplatz
Vom Rastplatz aus führt der Mühlenweg über freies Feld in westlicher Richtung, auch mal ein Stück auf Asphalt, die Wedehorner Windmühle immer im Blick. An der Mühle kommen wir jedoch nicht direkt vorbei, sondern biegen vorher rechts in einen Feldweg ein, der uns zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung bringt. An der Wedehorner Hauptstraße (K103) angekommen sehen wir schon schräg gegenüber unser Gefährt, das auf dem Parkplatz vor der Gaststätte Ellinghausen brav auf uns wartet.

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Fazit
Wenn man eine Rangfolge der Bassumer Wanderungen erstellen müsste, würde der Wedehorner Mühlenweg eher ganz am Ende landen. Das sei zum einen den landschaftlichen Gegebenheiten geschuldet. Eine weiträumige, landwirtschaftlich geprägte Region bringt unvermeidlich lange Geraden mit sich. Zum anderen sind die unbefestigten Wege auf der Wanderstrecke jahreszeitlich bedingt nicht immer in bestem Zustand. Warum man allerdings zu dem doch recht viel befahrenen Sträßchen zur Deponie keine Alternative bietet, erschließt sich uns nicht so recht, auch nicht, warum man nicht für wenige hundert Meter einen einfachen, geschotterten Fußweg entlang der Kreisstraße anlegen kann. Allerdings haben dann die drei Kilometer südlich der Kreisstraße wieder etwas mit diesem Wanderweg versöhnt.
Kurz gesagt: Der Wedehorner Mühlenweg ist das Aschenputtel unter den Bassumer Wanderrunden. Das fängt damit an, dass man anscheinend gar nicht erst versucht hat, eine Alternative zu dem langweiligen Auf und Ab auf langen Geraden zu schaffen. Das geht weiter mit einem Mangel an Rastplätzen und Bänken und endet bei den mickrigen wegweisenden Holztäfelchen. Ach ja, einkehren kann man unterwegs auch kaum. Zu Wanderzeiten ist die einzige Gaststätte fast immer geschlossen.

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Zoombare Karte zum Bassumer Vogelweg

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